Die Altstadt von Quedlinburg ist in ihrem Bestand nahezu erhalten und hat ohne Kriegseinwirkungen strukturell den ursprünglichen Stadtgrundriss bewahrt. Derart komplex in ihrer über Jahrhunderte währenden Entwicklung des Fachwerkbaus, ihren wehrtechnisch ausgereiften gotischen Verteidigungsanlagen und ihren Straßen, Brücken und Plätzen, ergibt sich heute ein faszinierender Einblick in die Kontinuität mitteldeutscher Städtebaukunst am Beispiel des Flächendenkmals Welterbestadt Quedlinburg.
Um dem, auch in Quedlinburg vorhandenen, Leerstand zu begegnen braucht es die bedarfsgerechte Nachnutzung der gegebenen Bausubstanz. Für viele ältere Menschen bedeutet dies, sich den Wunsch nach nutzerkonformem Wohnraum mit barrierearmen Zugängen, Fahrstühlen oder Balkonen - aber in der ihnen vertrauten Nähe zur Innenstadt - zu erfüllen. Hier bieten sich für die mehrstöckigen Fachwerkhäuser insbesondere in der historischen Neustadt enorme Chancen zur Umsetzung von Wohnraumstrategien mit hoher Nachhaltigkeit. In der Fachwerktriennale werden mehrere größere Projekte einheimischer Investoren in der Neustadt präsentiert. Dabei geht es insbesondere um die außergewöhnliche Art des nachbarschaftlichen Miteinanders, die überwältigende Akribie der unermüdlich Bauwilligen sowie eine ambitionierte Betreuung und Beratung durch die Behörden, die seit mehr als zwei Jahrzehnten ein wesentlicher Faktor des Erfolges sind.