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Vorbereitungsworkshop der Fachwerktriennale 22 am 25. November 2021

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Das Leitthema der Fachwerktriennale 22 lautet: "Wohnen im baukulturellen Erbe - Wohnraumstrategien in Fachwerkstädten".

 

 


 Die Teilnehmer des Vorbereitungsworkshops in Hann. Münden Foto: L. Plugge
Die Teilnehmer des Vorbereitungsworkshops in Hann. Münden Foto: L. Plugge.

Am 25.11.2021 fand der Vorbereitungsworkshop und das erste Kennenlernen der Fachwerktriennale-Städte und Teilnehmer im Rittersaal des Welfenschlosses von Hann. Münden statt. Neben der Vorstellung der einzelnen Projekte fand ein reger Austausch über die eigenen Erfahrungen mit dem Umgang von Wohnen und Leben in unseren historischen Fachwerkstädten statt. Die Vorhaben in den Städten im Rahmen der Fachwerktriennale 22 sind sehr vielfältig und repräsentieren die Individualität der Fachwerkstädte:

 

Alsfeld – Lebendiges Zentrum mit 800 Jahren – Termin 30.03.2022

Mit dem Jahr 2022 feiert die Stadt Alsfeld 800 Jahre Stadtrechte. Grund genug, das feierliche Jahr gut vorzubereiten und auch entsprechend zu feiern. Der Marktplatz der historischen Stadt wurde großzügig umgestaltet, weitere Maßnahmen erfolgen im Jahr 2023. Bauamtsleiter Hölscher berichtet von zahlreichen weiteren Maßnahmen, die bereits unternommen wurden, um im Jahr 2022 die Gäste der Stadt zum Jubiläum begrüßen zu können. So kommt es auch, dass die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte ihre Mitgliederversammlung in Alsfeld abhält und parallel dazu die offizielle Auftaktveranstaltung der Fachwerktriennale 22 feiert.

Die Stadt hat mit der Entwicklung eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts sowie von Klimaschutzinitiativen die Weichen gestellt. Kommunale Beratungsleistungen wurden mit eigenem Personal aufgebaut. Der Beitrag von Alsfeld dreht sich vor allem um die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung in die gemeinsame Entwicklung der Stadt und der Fachwerkbauten. So sollen Bürger aktiv bei der Sanierung ihrer Immobilien fachgerecht unterstützt werden, zudem sollen offene Beratungs- und Informationsangebote geschaffen werden. Kommunale Förderprogramme wurden aufgelegt. Dabei engagieren sich private Investoren mit persönlichen Bezügen zu Alsfeld.

 

Bleicherode – Experimentierfeld FachWerkStadt – Termin: 14.05.2022 (Tag der Städtebauförderung)

Die Stadt Bleicherode erlebte in den vergangenen Jahrzehnten eine wahrhaft wechselvolle Geschichte. Die vor allem durch die Wende erfolgten Einbrüche im Stadt- und Wirtschaftsleben haben bis heute Spuren hinterlassen. Um den langsam einziehenden Aufschwung der letzten Jahre einen deutlichen Impuls zu geben, sollen neue und alternative Wege geschaffen werden, die Stadt wieder zu beleben und das Wohnen im Fachwerk attraktiv zu machen. Der Titel des Triennaleprojekts „Experimentierfeld“ ist dabei gelebtes Programm: außergewöhnliche, gar provokative Sanierungsbeispiele sollen zeigen, was im und um Fachwerk möglich ist und wie modernes Leben auch in historischen Fachwerkstädten aussehen kann. Getreu dem Motto „Gewagtes erregt Aufmerksamkeit“ sind zwei Quartierssanierungen geplant, die über ein ganzheitliches und modernes System von Maßnahmenbeginn bis -ende begleitet werden sollen. Dazu gehören unter anderem eine Kooperation mit der Hochschule Nordhausen zur Rohstoffnutzung, Zwischennutzungskonzepte und zum Beispiel auch die Etablierung eines CoWorking-Spaces. Durch die Zusammenarbeit mit dem Jugendsozialwerk werden vermehrt auch Jugendliche in die Projektentwicklung einbezogen.

Dabei ist sich Bürgermeister Frank Rostek dem Erfolg des Projektes sicher: Durch die neuen und gewagten Ideen wird die Entwicklung der Stadt Bleicherode zu einem Thema „über das man spricht“. Und die neu gewonnene Aufmerksamkeit kann der Stadt nur zugutekommen. Und auch aus den Teilnehmerkreisen der Auftaktveranstaltung in Hann. Münden kommt viel Zuspruch zu den neuen Wegen in Bleicherode: „Die Idee der Provokation ist gut!“

 

Celle – Altstadt: Wohnen neu denken

Als eine der größten Fachwerkstädte unter den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte hat Celle nicht nur ein vielfältiges Wohnangebot in Fachwerkhäusern zu bieten, sondern auch zahlreiche Gewerbeflächen. Diese stehen aber in den letzten Jahren vermehrt leer; die Mieten für Gewerbeflächen verharren auf hohem Niveau, viele nicht-inhabergeführte Einzelhändler sind bedroht. So stehen zahlreiche Gewerbeflächen in den Erdgeschossen sowie viele Obergeschosse leer.

Die Idee des Projektes im Rahmen der Fachwerktriennale 22 ist, in der Innenstadt von Celle vermehrt auch wieder eine Wohnnutzung zu etablieren. Eine Umnutzung von Gewerbe- zu Wohnräumen im Kern der Altstadt bietet die Möglichkeit, die Leerstände zu mindern und wieder mehr Leben in die Innenstadt zu bringen. Einzelne herausragende Beispiele zeigen bereits, dass dies möglich ist. Dabei ist neben der öffentlichen infrastrukturellen Umstrukturierung, wie die Erreichbarkeit der Wohnungen durch zum Beispiel den ÖPNV, auch ein Neudenken bei der Umnutzung der Häuser notwendig: In den zum Teil sehr eng bebauten Gassen, in denen sich Fachwerkhaus an Fachwerkhaus reihen, sind neue Brandschutz- und Fluchtwegkonzepte zu entwickeln, um Wohnen in allen Etagen der Fachwerkhäuser zu ermöglichen: Erste Ideen sind hierzu, einen zweiten Fluchtweg über das Nachbarhaus zu ermöglichen. Das verdeutlicht aber auch eine enge Zusammenarbeit der Projektentwickler mit den Hauseigentümern. Dabei ist vieles „nur mit einer eins zu eins-Betreuung machbar“ so Triennaleteilnehmer Andreas Adolph. Zur Versorgung der Bevölkerung vor Ort ist aber gleichzeitig immer auch der Einzelhandel mitzudenken.

Neben den Sanierungsprojekten von historischen Fachwerkgebäuden werden aber gleichzeitig auch neue Bauprojekte in Celle verwirklicht, die sich gut in das historische Stadtbild einfügen werden und den Nachhaltigkeitsaspekt, der sinnbildlich für das Leben im Fachwerk ist, mit aufgreifen.

 

Ebersbach-Neugersdorf – Wohnen im Kulturdenkmal – Termin: offen

Das Interesse an einem individuellen Umgebindehaus ist in den letzten Jahren stark angestiegen, begrenzt sich jedoch auf ruhige Ortslagen. Zahlreiche große Umgebindehäuser in zentralen Ortslagen stehen noch immer leer. Hier sollen mithilfe der Fachwerktriennale 22 neue Lösungen gefunden werden.

Dabei ist ein neuer Umgang mit den sehr außergewöhnlichen Häusern nötig, um den demografischen Wandel, der auch in der Oberlausitz zu spüren ist, abzuwenden, fordert Stephan Halang. Die ursprünglich als Einfamilienhaus errichteten und zum Teil sehr großen Umgebindehäuser müssen nach Möglichkeit untergliedert werden – der Triennalebeitrag in der Oberlausitz hat es sich zur Aufgabe gemacht, zwei Wohneinheiten in einem Umgebindehaus zu etablieren, um die oftmals sehr großen Wohnflächen in den Gebäuden optimal nutzen zu können. Liegen die Gebäude an stark frequentierten Straßen wird auch eine Translozierung (Gebäudeversetzung) dieser in Erwägung gezogen.

Inwiefern auch Umgebindehaus-Neubauten sich für die Entwicklung der Oberlausitz eignen, muss sich noch zeigen. Fakt ist, dass im nachbarschaftlichen Polen bereits erste Objekte erfolgreich neugebaut wurden.

 

Fachwerk5Eck: Internetplattform Wohnraum5Eck – Termin: offen (Veranstaltung in Northeim)

Gemeinsam ist man stärker – das dachten sich auch die fünf südniedersächsischen Städte Duderstadt, Einbeck, Hann. Münden, Northeim und Osterode und schlossen sich vor ein paar Jahren zum Fachwerk-Fünfeck zusammen. Ziel ist, die „baukulturell ähnlichen Voraussetzungen, aber auch die ähnlichen Sorgen“ gemeinsam zu entwickeln bzw. zu beheben, so Juliane Hofmann, Leiterin der Geschäftsstelle des Fachwerk5Ecks. Mit dem Beitrag zur Fachwerktriennale 22 soll ein weiterer Schritt zur Förderung der fünf Fachwerkstädte erfolgen.

Geplant ist die erfolgreiche Umsetzung der Internetplattform „Wohnraum5Eck“, einem offenen Angebot für Fachwerkeigentümer und die, die es noch werden wollen. Die Plattform soll dem Informationsaustausch dienen, gleichzeitig aber auch der Vermittlung leerstehender Fachwerkhäuser dienen. Mittels Best-Practise-Beispielen soll aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten im modernen und innovativen Wohnen im historischen Fachwerkbau möglich sind. Eine Zusammenstellung von Ansprechpartnern rund um Fachwerk, Sanierung und Denkmalschutz soll den (potentiellen) Fachwerkeigentümern den Umgang mit ihrer historischen Immobilie deutlich erleichtern.

Auch den Mitstreitern des Fachwerk5Ecks ist klar, dass bei dem Umgang mit den einzigartigen Gebäuden nur eine individuelle Beratung der Eigentümer zum Erfolg führen kann. So sollen im Rahmen des Wohnraum5Ecks auch Berater und Handwerker hinzugezogen werden, damit durch die Kooperation mit den Experten der jeweils bestmögliche Weg zur Sanierung von Fachwerkhäusern gefunden werden kann.

 

Helmstedt – Cui Bono – Wem nützt es? – Termin: 12.10.2022

Die Projektpartner aus Helmstedt sind sich sicher: So wie es aktuell ist soll es nicht weitergehen – die „Häuserstürmerei“ führt nicht zur Rettung der Fachwerkstadt! Es müssen neue Wege gefunden werden, um nicht nur einzelne Leuchttürme in der Stadt zu schaffen, sondern die Stadt ganzheitlich zu entwickeln. Dazu zählt auch, die Nutzung der Gebäude insgesamt und langfristig zu denken und nicht jedes Objekt einzeln zu betrachten. „Weg von der reinen Objektperspektive“ und „Nur Bewahren ist kein Erhalt!“ so die Schlagworte der Triennalepartner aus Helmstedt.

Dazu sollen in der Fachwerktriennale neue Formate geschaffen werden, durch die sich jeder einzelne Eigentümer der historischen Fachwerkgebäude angesprochen fühlt. In Helmstedt ist über zwei städtische Sanierungsgebiete eine erste wichtige Grundlage geschaffen worden. Und auch in Helmstedt lautet die weitere Devise: Zur Not auch provokant! Außergewöhnliche Aktionen am Bau und zur Partizipation der Eigentümer regen die Menschen an, selbst aktiv zu werden und sich mit der Thematik zu befassen. Hier zählt es auch, vieles einfach auszuprobieren und zu riskieren – wenn ein Versuch scheitert, weiß man beim nächsten Mal, welche Stellschrauben zu drehen sind, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Neben der Frage nach langfristigen Nutzungsperspektiven für die Fachwerkhäuser ist jeweils auch die Frage nach den Bedürfnissen, Wünschen, aber auch Sorgen der Eigentümer nötig.

 

Homberg (Efze) – WANDELpfad und Co-Working Galerie – Termin: offen

Die historischen Strukturen mit modernen Maßnahmen entwickeln – das hat sich auch die Stadt Homberg (Efze) mit ihrem Beitrag zur Fachwerktriennale 22 vorgenommen. Drei Hauptanker in der Altstadt bilden ein aktives Dreieck, inmitten dessen befindet sich die historische Fachwerkstadt, welche entwickelt werden soll. Ein neues Einkaufzentrum, das Mobilitätszentrum und der Marktcampus am Marktplatz bereichern die Angebote in der Stadt und fördern gleichermaßen die Wohn- und Aufenthaltsqualität in der historischen Fachwerkstadt. Hier gilt es, das Wohnen und den Einzelhandel kombiniert zu betrachten, um eine resiliente und zukunftsorientiere Innenstadtentwicklung voranzutreiben. Frau Pankratz strebt hierfür eine enge Zusammenarbeit mit den Eigentümern miteinander und auch untereinander an.

Über eine Partnerschaft mit der Bewegung „Summer of Pioneers“ erfolgt die aktive Anwerbung von Neubürgern aus den Metropolen. Damit soll gezeigt werden, dass modernes Leben in kleinen Fachwerkstädten vor dem Hintergrund von Digitalisierung und Vernetzung möglich ist. Ein CoWorking-Space soll in der Stadt etabliert werden, um flexible Arbeitsmöglichkeiten in der Stadt zu schaffen. Gleichzeitig sollen Leerstände und Baulücken genutzt werden, um den Gästen und Einwohnern in Homberg (Efze) auch attraktive Freizeitangebote bieten zu können. Für den Sommer 2022 sind dazu verschiedene Aktionen geplant.

 

Kaufungen – Vom Engagement zur Tat – Termin: 08.07.2022 / Hessenpark: 20.05.2022

Die Stadt Kaufungen setzt erfolgreich auf die Stärke der Gemeinschaft ihrer Bürger. Mit der Gründung des bürgerschaftlichen Fachwerkvereins Kaufungen e.V. werden die Initiativen vor Ort gebündelt, um gemeinsam Projekte rund um die historischen Fachwerkgebäude zu entwickeln. Ein zentrales Vorhaben davon wird im Rahmen der Fachwerktriennale vorgestellt und umfasst die Translozierung (Gebäudeversetzung) einer Fachwerkscheune und die Etablierung eines Fachwerkzentrums mit einem niedrigschwelligen Beratungs- und Veranstaltungsangebot für die Fachwerkeigentümer vor Ort in den Räumlichkeiten der versetzten und neu aufgebauten Fachwerkscheune. Die Eröffnung ist für 2022 geplant. Bis dahin, aber auch darüber hinaus setzt auch der Fachwerkverein auf die individuelle Beratung der Eigentümer direkt vor Ort: „Wir gehen gemeinsam mit den (neuen) Eigentümern in die Häuser“ so Bärbel Schmeltzer vom Fachwerkverein.

Dabei profitiert die Stadt Kaufungen neben den eigenen Stärken auch von seiner direkten Umgebung. Die Nähe und direkte Anbindung zur Großstadt Kassel garantiert eine gute Infrastruktur und Versorgung vor Ort. Gleichzeitig bietet der Kaufunger Wald einen attraktiven Naherholungsraum, der sowohl für Gäste als auch die Einwohner der Stadt einen unvergleichlichen und attraktiven Wohn- und Erlebnisraum darstellt. Zudem gewinnt das Fachwerk in der Stadt immer mehr an Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Bürgermeister Roß ist sich sicher: „Mit den letzten Jahren ist eine wahreKultur der Identifizierung mit dem Fachwerk vor Ort“ in die Köpfe der Menschen gekommen – auf dieser Grundlage soll die Entwicklung Kaufungens aufbauen.“

 

Kirchheim unter Teck – Ein starkes Stück Stadt – Termin: 02.06.2022

Gib jedem Bedürfnis der Bewohner einen Ort“ – so leitet Gernot Pohl den Triennale-Beitrag der Stadt Kirchheim unter Teck ein. Mit dem Ziel, den Raum optimal zu nutzen, und dem Verständnis, dass Innenentwicklung mehr ist als nur Nachverdichtung, werden neue Wohlfühlräume für die Einwohner geschaffen. Neben der Etablierung attraktiven Wohnraums sollen so neue, entsiegelte Freiflächen geschaffen werden, die neben einer Steigerung der Aufenthaltsqualität auch einen erheblichen klimatischen Einfluss auf die Stadt haben können.

Nach diesem Prinzip wird in Kirchheim unter Teck auf einer Brachfläche ein neues Quartier am Rande der Innenstadt entwickelt. Dabei wird ein großer Wert auf eine dem historischen Stadtbild angepasste Entwicklung des Quartiers gelegt – das heißt aber nicht, „Pseudo“-Fachwerkgebäude zu errichten. Vielmehr wird auf ein historisches Bild nahezu verzichtet, dennoch bildet das Material Holz eine wichtige Grundlage bei den Neubauten. Das Vorhaben soll zeigen, dass modernes Neu-Bauen auch in Fachwerkstädten möglich und nötig ist und auch große Bauvorhaben in den sonst historischen und oftmals kleinen Strukturen umsetzbar sind. Durch alternative Wohn- und Nutzungsformen wird das Leitthema der Fachwerktriennale 22 sehr detailliert aufgegriffen und zeigt, wie modern zusammengewohnt werden kann. Aber auch die Vergabe der Bauvorhaben sowie die Finanzierungen sollen beispielhaft die Möglichkeiten bei Projektentwicklungen aufzeigen. Viele der gewählten innovativen städtebaulichen Instrumente, wie Eigentümergemeinschaften, Konzeptvergabe oder die gemeinschaftliche Bewirtschaftung von Parkraum lassen sich auch auf historische Ortslagen übertragen.

 

Quedlinburg – Wohnen im Welterbe – Termin: offen (Stadtrundgang)

Mit dem Erhalt des Prädikats „Welterbestadt“ hat die Stadt Quedlinburg bereits in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es sich aktiv um den Erhalt und die Weiterentwicklung des historischen Baubestands kümmert. Mit der Auszeichnung wurde die Entwicklung in der Stadt aber nicht beendet, vielmehr wird eine kontinuierliche zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung angestrebt.

Die besonderen städtischen Strukturen durch die „Doppelstadt“ mit der Alt- und Neustadt erfordern auch in Quedlinburg ein ganzheitliches Entwicklungskonzept, um die Wohn- und Lebensqualität in der gesamten Stadt fördern zu können. So sollen nach Bauamtsleiter Schmelz neben dem Erhalt und der Entwicklung der Häuser vor allem auch das Verkehrs- und Klimakonzept in den zum Teil sehr engen Gassen und teils hochwassergefährdeten Lagen mitgedacht werden.

Im Rahmen der Fachwerktriennale soll ein Quartier der Neustadt entwickelt werden. Dabei ist auch hier ein modernes Nutzungskonzept der Immobilien vorgesehen, um diese langfristig beleben zu können – wo liegen die Bedürfnisse der Menschen, die zukünftig in diesem Quartier leben wollen? Letzteres verdeutlicht die notwendige enge Zusammenarbeit mit den (potentiellen) Bürgern vor Ort sowie mit Partnern des Denkmalschutzes, um den Wert der Immobilien dauerhaft erhalten zu können.

 

Riedlingen – Lokale Partnerschaften – Termin: 03.06.2022

Die Stadt Riedlingen stellt wiederum das Thema Wohnen und alternative Wohnformen in den Mittelpunkt. Mit einem besonders historisch wertvollen Objekt, dem „Mohrenscheuer“, beteiligt sich die Stadt an der Fachwerktriennale 22 und entwickelt in dem mehrgeschossigen Fachwerkgebäude insgesamt sechs Wohneinheiten.

Dabei kann sich Bürgermeister Schafft auf eine sehr aktive und engagierte Bürgerschaft verlassen. Zudem bestehen gute Kooperationen zu lokalen Unternehmen vor Ort, die eine historische und fachgerechte Sanierung und Erhalt der Fachwerkimmobilie ermöglichen.

 

Wernigerode – Fachwerk-Vielfalt – Termin: 28.09.2022

Der Name ist (Triennale-)Programm! Die Stadt Wernigerode will die Vielfalt der Nutzungsformen und beim Umgang mit Fachwerkgebäuden aufzeigen: Vielfältige und individuelle Umnutzungen, Beratungsmöglichkeiten, Unterstützer und auch Formen von Zusammenarbeit werden in Wernigerode gelebt.

Im Rahmen der Fachwerktriennale hat die Stadt unter Federführung von Heike Vehlhaber drei Vorhaben in den Mittelpunkt gestellt: Der Erhalt und die Weiterentwicklung der Fachwerk-Volkslichtspiele – diese sind nicht nur außergewöhnlich, sondern zählen gleichzeitig zu einem der wenigen Fachwerk-Kinos überhaupt! Die Sanierung dabei ist sehr umfangreich, durch die sehr individuellen Räumlichkeiten sind neben dem Kinoangebot aber auch vielfältige Nutzungsformen für Veranstaltungen denkbar. Die Einzigartigkeit des Fachwerk-Kinos ist zudem Antrieb genug, dieses dauerhaft zu erhalten. Ein weiteres Projekt ist die Entwicklung des Stadtquartiers Heidemühle, das wiederum aufzeigt, dass bei der Entwicklung in und um Fachwerkgebäude viel Geduld und Flexibilität nötig sind, um am gewünschten Ziel ankommen zu können. Eine historische Baulücke stellt das dritte Vorhaben der Stadt dar. Lange stand das Grundstück leer, durch geteilte Eigentumsverhältnisse hat sich der Erwerb dessen zunächst als schwierig dargestellt. Mittlerweile ist das Grundstück im Besitz der Stadt, ein Neubau soll sich den historischen Strukturen anpassen und neuen Wohnraum in der Fachwerkstadt ermöglichen.

 

Neben der offiziellen Auftaktveranstaltung der Fachwerktriennale 22 im Rahmen der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e.V. am 30. und 31. März 2022 in Alsfeld finden in den einzelnen Triennalestädten über das Jahr verteilt weitere Veranstaltungen statt. Wann und wie welche Stadt erlebt werden kann, wird in einem offiziellen Triennale-Kalender veröffentlicht und zur Mitgliederversammlung vorgestellt.