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Northeim

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Baustein - Stadtumbau in Fachwerkquartieren



Ansprechpartner:

Stadtbaurat Bernhard Tecklenburg
Stadt Northeim
Scharnhorstplatz 1, 37145 Northeim

Projekttitel:

Bedarfsorientierte Umnutzung und Nutzungsaufwertung

Projektbeschreibung:

Die Nutzungsstruktur der Altstadt reicht in ihrem Ursprung auf Zeiten zurück, in denen Handel und Kleingewerbe nahezu ausnahmslos innerhalb des Stadtkerns angesiedelt waren. Das Nebeneinander von Einzelhandel, Dienstleistung, Handwerk und Wohnen prägte nicht nur die Hauptlagen sondern auch die oft engen Seitenstraßen. Die Verbindung von Wohnen und Wirken unter einem Dach war die Regel. Vor dem Hintergrund von Betriebsverlagerungen, Filialisierung und Aufgaben von Traditionsbetrieben ging die Bedeutung dieser Verbindung mit den Jahren verloren.

Die freigewordenen Läden blieben in den Neben- und Randlagen häufig erhalten. Die sich heute darin ansiedelnden Folgenutzungen sind meist wenig geeignet, die Qualität ihrer Umgebung zu steigern. Hinter den Schaufenstern ehemaliger Geschäfte finden sich Büros, Agenturen, kleinere Dienstleistungsbetriebe, Imbisse etc.

In Northeim tritt diese Entwicklung besonders im Bereich der „Neustadt" auf. Dort erstreckt sich beidseitig der Straße eine geschlossene Bebauung aus überwiegend kleineren Fachwerkgebäuden. Anteilig steht die Wohnnutzung im Vordergrund. Die Wirkung des Quartiers wird jedoch durch die in den vorhandenen Ladenlokalen angesiedelten Nutzungen geprägt. Diese sind zwar im einzelnen nicht als störend zu bewerten, wirken sich jedoch in ihrem Erscheinungsbild negativ auf ihre Umgebung aus.

Ziel ist eine Aufwertung der Altstadt als Wohnort durch die Sanierung ehemaliger Geschäftsgebäude und damit verbunden der Umbau von Ladenflächen in Neben- und Randlagen zu zeitgemäßen Wohnraum. Auf diese Weise sollen im Kontext des Demographischen Wandels attraktive Wohnungen in zentraler Lage entstehen. Einhergehend gilt es die Attraktivität der Hauptlagen zu steigern. Eine Reduzierung der Ladenflächen in den Nebenlagen lässt eine Stabilisierung der Nachfrage an den Rändern der Hauptgeschäftstraßen (Breite Straße, Markt, Mühlenstraße) erwarten. Die Umnutzung soll ohne in Eigentumsrechte einschneidende planerische Maßnahmen auf freiwilliger Basis erfolgen. Voraussetzung ist es jedoch, die (überwiegend privaten) Eigentümer ohne attraktive Zuschüsse zu den erforderlichen Investitionen motivieren zu können. Dieses setzt eine erkennbare Nachfrage nach qualitativen Wohnungen in der Altstadt voraus, welche sich wiederum nur dann belegen lässt, wenn ein entsprechendes Angebot besteht.

Vorrangig aus privatwirtschaftlichen Engagement konnten in den letzten Jahren in der Northeimer Altstadt einige Impulsprojekte umgesetzt werden. Diese bewirken als Wohn- und Geschäftshäuser eine Aufwertung der Zentralen Lage (Wohn- u. Geschäftshäuser Am Münster 6 u. 8, Münsterzentrum (Am Münster 9-11)) oder bieten an deren Rändern zeitgemäßen Wohnraum im ansprechenden Fachwerkambiente (Mühlenstraße 19, Corvinushaus (Schaupenstiel 7)). Die Projekte stießen auf eine positive Nachfrage und sind daher geeignet, einen Anstoß für weitere private Vorhaben zu bewirken.