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Hann. Münden

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Denkmal! Kunst - Kunst Denkmal! in Hann. Münden



Was kann getan werden, um Aufmerksamkeit auf unsanierte, ungenutzte und unbeachtete Baudenkmäler zu richten? Wie rückt man leerstehende Objekte wieder ins Blickfeld und verdeutlicht den hier lebenden Menschen die Einzigartigkeit ihrer historischen Fachwerkstadt? Wie verankert man bislang Verstaubtes und als unnütz Befundenes wieder im Be-wusstsein der Bevölkerung und weckt sogar nachhaltiges Interesse an vergessener historischer Bausubstanz, um damit weiteren Verfall oder Abriss zu verhindern?

Diese Fragen stellen sich die Organisatoren der Veranstaltung Denkmal! Kunst - Kunst Denkmal!, Bernd Demandt (Denkmalaktivist) und Uta von Schenck (Fachplanerin für Licht). Das Projekt knüpft genau an diesen Fragestellungen an. Es erschließt die kunstvolle Welt des Fachwerks und öffnet die Türen alter Gemäuer, wobei viele Geheimnisse gelüftet werden, die bisher im Verborgenen lagen. Doch damit nicht genug. Durch die Verbindung der Denkmäler mit ausgewählten Kunstprojekten, entsteht in Hann. Münden ein einzigartiges, kulturelles Highlight mit nachhaltiger Wirkung, welches die Menschen in der Region in seinen Bann zieht. Aus dem „Altstadtmuseum" wird somit eine lebendige Innenstadt, bestehend aus Stadt-Sommer-Atelier und Denkmal! Kunst Festival.

Stadt - Sommer - Atelier
In fünf ausgewählten Denkmälern des Stadt - Sommer - Ateliers richten junge Künstler verschiedener Schaffensbereiche ihre Ateliers ein und öffnen die sonst nicht zugänglichen Bauten dadurch über mehrere Monate für Besucher. Neben den historischen Bauten kann dabei auch der jeweilige Künstler bei seinem kreativen Schaffen beobachtet werden. Kommunikation ist ausdrücklich erwünscht. Die in den Denkmälern entstehenden Kunstwerke beschäftigen sich zum Teil auch mit dem jeweiligen Gebäude, seinen aktuellen oder ehemaligen Bewohnern sowie mit der gesamten Stadt und ihrer Identität.

Denkmal! Kunst - Festival
Das zehntägige „Denkmal! Kunst - Festival" baut unmittelbar auf dem „Stadt - Sommer - Atelier" auf. In insgesamt 21 Denkmälern stellen ca. 40 nationale und internationale Künstler aus. In den Ausstellungen werden Skulpturen, Installationen, Gemälde und Plastiken gezeigt, die in unmittelbarem Bezug zum jeweiligen historischen Gebäude stehen bzw. durch ihre Verbindung mit dem Denkmal eine deutlich wahrnehmbare Spannung erzeugen. Das intensive Auseinandersetzen und Einlassen der Künstler mit dem für sie „richtigen" historischen Gebäude ist von erheblicher Bedeutung für den künstlerischen Anspruch des Projekts und wird erst möglich durch ein frühes Kennenlernen - eine intensive Vorbereitungszeit. Nur so kann der wirkliche Bezug zwischen Denkmal und Kunst wahrnehmbar hergestellt werden. Die Denkmäler sind - parallel zu den Öffnungszeiten des Handels - täglich von 11:00 - 19:00 Uhr geöffnet und können sowohl eigenständig, als auch geführt besichtigt werden. Auch bei der integrierten Aktion des Mündener Handels „Shoppen bis nach Mitternacht" am 09.10.2009 stehen die Pforten der Denkmäler bis zum Ladenschluss für die Besucher offen. Zudem beteiligt sich der innerstädtische Handel am Projekt in Kooperation mit regionalen Künstlern, die in den Schaufenstern und Geschäften während des Festivalzeitraums ausstellen, z.T. auch dort neue Werke schaffen oder sogar das Ladengeschäft künstlerisch umgestalten. Darüber hinaus finden zu den Ausstellungszeiten für die jungen Besucher verschiedene Aktivitäten statt. So wird z.B. in einem der Denkmäler, der „Destille", unter fachkundiger Anleitung „Archäologie für Kinder" zu finden sein . Die teilnehmenden Kinder können zu Forschern werden - oder besser: Sie können zu Archäologen werden, aktiv an einer Ausgrabung teilnehmen und ihre Fundstücke zusammenfügen. Das Interesse der Kinder soll dabei auf einfache aber spannende Art geweckt werden. Damit aufkommende Fragen auch direkt beantwortet werden können, wird die Ausgrabung von einem erfahrenen Mündener Archäologen geleitet. Zu den unverzichtbaren Höhepunkten des „Denkmal! Kunst - Festivals" zählen die geplanten circa 30 Abendveranstaltungen, zu denen die jeweilig damit belegten Denkmäler zusätzlich bis in die späten Abendstunden geöffnet sind.