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Pressespiegel

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Lokalhelden machen ihr Ding

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 Dörte Hirschfeld ist eine Lokalheldin 2014
Dörte Hirschfeld ist eine Lokalheldin 2014.

Von Diana Wetzestein*11. Oktober 2015_Celle. Das kleine Ladengeschäft in der Bergstraße ist eine Welt für sich. Alter Provisor heißt es, denn im historischen „Fachwerkhäuschen“ mit einer Ladenfläche von circa 40 Quadratmetern wird der Likör „Alter Provisor“ nach alten Rezepten hergestellt. In Celle und der Umgebung ist er seit 1910 als bekömmlicher Magenwärmer bekannt. Dörte Hirschfeld stellt ihn in ihrem eigenen Geschäft, einer Fachwerkimmobilie, heute wieder her. Dort bietet sie zudem ein kreatives Warenangebot in einem besonderen Ambiente an. Es war ihr Schritt zur eigenen Immobilie und in die Selbstständigkeit. Und nur wenige Gehminuten entfernt, in der Mauernstraße, hat Rainer Samleit einen, mit 50 Quadratmetern recht kleinen Marktplatz der Köstlichkeiten geschaffen. Marchelle heißt der und ist eine Kombination aus Marché und Celle. Dass er mit diesem Namen seiner Geschäftsidee buchstäblich die Krone aufsetzen würde, ahnte er vor 10 Monaten noch nicht. Heutet biete er auf seinem kleinen Marktplatz Raum für auserwählte Weine, Wurst- und Käsewaren kleiner Manufakturen, Pesto, Kaffee und Süßes den Kunden an, die das Einkaufen zum genussvollen und kommunikativen Erlebnis machen wollen.

Beide Läden stellten Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende und Gisbert Knipscheer während der Fachwerk Triennale Veranstaltung in Celle vor. Denn die Inhaber sind Gewinner des Wettbewerbs „Lokalhelden 2014“ der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHK) sowie der Volksbank Südheide. Mit ihrer Geschäftsidee haben sie offenbar alles richtig gemacht und dabei die Wirtschaft in der Fachwerkstadt belebt. Ihr Weg zum Lokalhelden führte über das Einreichen der Geschäftsidee, des detaillierten Businessplans mit einer Beschreibung des Geschäftsmodells, der Umsetzung und Finanzierung über die Präsentation des Konzeptes vor einer Jury zum Erfolg. „Die prämierten Projekte wurden von der IHK mit Investitionszuschüssen unterstützt, es gab kostenlose Beratung, Werbung, Training und Seminare rund um die Selbstständigkeit“, erzählte Gisbert Knipscheer. „Der Focus lag auf der Innenstadt, denn dort will die IHK zusätzliche Angebote schaffen“, sagte er. Zwei neue Ladenlokale sind so entstanden, 2016 wird der Wettbewerb wiederholt.

Für Dr. Uwe Ferber vom Projektbüro Stadt + Entwicklung aus Leipzig stehen die Lokalhelden aus Celle nur ein Beispiel für gelungene Stadtentwicklungspolitik dar. „Sie können weitere gute Beispiele aus unseren Triennalepartnerstädten für Celle übernehmen“, riet der Fachmann für Stadtentwicklungspolitik und Moderator der Veranstaltungsreihe.

Die IHK als Mitstreiter für die Fachwerk Triennale 15 zu gewinnen, die auf „Impulse aus der Wirtschaft“ setzt, stellte sich für OB Mende als gute Kooperation heraus. „Der Ansatz der IHK ist es, Menschen Projekte möglich zu machen, die sie ohne professionelle Hilfe nicht umsetzen könnten. Hier können sie sich ausprobieren, hier können sie ihr Ding machen“, so OB Mende, der dieses Beispiel vom Aktivieren und Integrieren neuer Geschäftsideen für übertragbar hält.

Eigene Beobachtungen und Anregungen über das „Wirtschaften im Fachwerk“ waren Vortraginhalt von Dr. Dirk Richhardt. Der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V. und Marketingexperte stellte das besondere Ambiente einer Fachwerkimmobilie als ein Kundenmagnet heraus und machte deutlich, dass die Stadt als Ganzes erfasst werden müsse. „Ein Einkaufszentrum hat ähnlich kleine Ladeneinheiten, wie man es in der Zeilenbebauung einer Fachwerkinnenstadt findet“, so Dr. Richhardt. Damit sei das Argument, kleine Ladengeschäfte seien für den Einzelhandel nicht interessant, für ihn vom Tisch. An den beiden Lokalhelden aus der Mauernstraße und der Bergstraße wird das Argument spürbar. Klein und fein sind sie, das individuelle Ambiente überzeugte die 20 Teilnehmer der Triennaleveranstaltung während der Ortsbesichtigung. Der Optimismus ist spürbar, die Lokalhelden sind motiviert und wachsen mit ihren Aufgaben.  

„Um ein Wirtschaften im Fachwerk und vor allem in den historischen Fachwerkinnenstädten zu ermöglichen, muss die Stadt sich einen genauen Überblick über die aktuelle Situation verschaffen“, so Dr. Richhardt. So müsse einem Leerstandskataster demnach der kritische Blick auf und in die Leerstände folgen. Die Erhebung darüber, welche Ladenlokale in der Stadt fehlen, könne man über das Instrument der Bürgerbeteiligung feststellen, parallel dazu eine Marktforschung beauftragen. Im Fall der Lokalhelden sei deutlich geworden, was die Bürger im Bereich von Einzelhandel oder Gastronomie anbieten möchten, der Weg von der Idee bis zu Eröffnung sei aber lang, die Bürokratie kompliziert. Die Verhandlungen mit den Eigentümern leerstehender Häuser und Läden seitens der Stadt über eine mögliche Vermietung oder Veräußerung, mache es späteren Akteuren oftmals leichter, so der Experte.

Dass es in einer Stadtverwaltung und den Genehmigungsbehörden durchaus die Möglichkeiten gibt, flexibel zu handeln und Existenzgründungen möglich zu machen, wurde deutlich, als Rainer Samleit sich bei OB Mende für die gute Zusammenarbeit mit der Baubehörde bedankte. „Das war eine sehr große Hilfe für mich“, so der Erlebnisgastronom. Der Knackpunkt für ihn sei der hohe Mietpreis, der nicht nur ihm als Existenzgründer zu schaffen machten. Bei einem Blick auf die Angebote in einem Immobilienbüro bestätigt sich diese Aussage, in dem ein Ladenlokal mit nur 30 Quadratmetern für 1.300 Euro im Fachwerkhaus und ähnlicher Lage zu haben ist. Das große Angebot von leerstehenden Ladenlokalen betrachtend, zeigt das deutlich, dass der Mietspiegel kaum noch eine realistische Grundlage für Celles Einzelhandel in vielen Lagen darstellt. Die dort geforderten Mieten der Eigentümer sind nicht mehr zu erwirtschaften.

Gerade die Initiative Lokalhelden 2014 zeigt, „Celle hat hier eine pfiffige Idee umgesetzt, die zielgruppenorientiert eine offene Marktstrategie verfolgt hat“, so Dr. Richhardt, der in den Geschäften der Lokalhelden nicht nur überdurchschnittliches persönliches Engagement, sondern vor allem gute Beispiele für das Wirtschaften im Fachwerkambiente sieht. 

*Fotos der Veranstaltung unter: galerie.fachwerkagentur.de












Spenden bis 50 Euro werden verdoppelt

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22. Juli 2015_Homberg Ohm. Das Fachwerk Triennale-Projekt, in dem Finanzierungsmodelle für die Renovierung des Schlosses in Homberg Ohm aufgestellt werden sollen, startete Anfang Juli. Beim Schlossfest wurde für die finanzielle Unterstützung bei der Sanierung der Fenster geworben. Mit diesem "Crowdfunding" gehen die Schlosspatrioten in Homberg Ohm neue Wege. Über ein Spendenkonto bei der VR-Bank Hessenland e. G. werden die Spenden eingesammelt. Man erhofft sich, die Restaurierung der Fenster im Erdgeschoss damit schneller umzusetzen.

Die VR-Bank hat als Anreiz einer Spende ein hilfreiches Angebot gemacht: Bei Spendenberträgen bis zu 50 Euro verdoppeln sie den Betrag. Spendenquittungen werden von dem Verein Schlosspatrioten Homberg an der Ohm e. V. ausgegeben.

Machen Sie mit! Hier finden Sie weitere Informationen Schlosspatrioten