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Pressespiegel

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Gute Marketingidee für Fachwerkstädte

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 Geschäftsführer Dr. Dirk Richhardt (2. v. re.) überzeugt das Marketingkonzept Wernigerodes
Geschäftsführer Dr. Dirk Richhardt (2. v. re.) überzeugt das Marketingkonzept Wernigerodes.

Von Diana Wetzestein*22. Oktober 2015_Wernigerode. Warum kommt einer auf die Idee, ein Gebäude zu zerschneiden? Und zwar vom Dach bis zu den Fundamenten tief unter der Erde. Das Architekturbüro Villa Lila hat für die Stadtwerke Wernigerode GmbH mit diesem Verfahren zwei Gebäudeteile des musealen Wasserkraftwerks entkoppelt, weil durch die Wasserturbinen für die Stromgewinnung starke Schwingungen auftraten. Nun kann dieser angrenzende Gebäudeteil mit einem Veranstaltungsraum und Ferienwohnungen „Am grünen Quell“ wunderbar genutzt werden.  

Während der Fachwerk Triennale Veranstaltung in Wernigerode, zu der Oberbürgermeister Peter Gaffert 30 Gäste begrüßte, wurde der Weg des Wasserkraftwerks Steinerne Renne - von der heruntergekommenen historischen Anlage zur Stromgewinnung - zum heutigen Ökostromhersteller und als Veranstaltungs- und Tourismusobjekt direkt neben den Schienen der Harzer Schmalspurbahn (HSB) beschrieben. Am Nachmittag wurde als weiteres Projekt über die Sanierung, Umnutzung und Vermarktung des Fürstlichen Marstalls vor Ort gesprochen.
Die Harzer Fachwerkstadt Wernigerode ist bereits zum dritten Mal Teilnehmer der Fachwerk Triennale und konnte zwei stadtbildprägende Baudenkmale präsentieren. Nach ihrer Teilnahme im Jahr 2009 konnten, durch die Öffnung überwiegend privater Höfe für Gäste in der historischen Altstadt, die Zahlen im Tagestourismus um zehn Prozent gesteigert werden. „Heute zählen wir über eine Millionen Übernachtungen und über zwei Millionen Tagestouristen pro Jahr in unserer Stadt“, sagte Oberbürgermeister Gaffert. Es habe sich ausgezahlt, die Fachwerkensembles der Stadt gut zu sanieren, denn das ziehe die Gäste an. Mit Attraktionen wie der HSB, aber auch einem „Schiefen Haus“, dem Triennalebeitrag 2012 sowie den Umnutzungen und Sanierungen der Steinernen Renne und des Fürstlichen Marstalls, würden weitere Angebote für Bürger und Gäste geschaffen, die diese Stadt erlebenswert machen, so der Oberbürgermeister. Er zähle in seiner Stadt mit 33.000 Einwohnern heute mehr Zuzüge als Abwanderung, eine Hochschule mit 3.300 Studierenden verjünge die Gesellschaft, zudem könne die Stadt eine gute wirtschaftliche Entwicklung vorweisen.

Dass ein Schnitt durchaus auch Verbinden kann, hat nicht nur die Sanierung des Wasserkraftwerks Steinernen Renne bewiesen. Die Pfeiler des Erfolges dieser Stadt sind kommunale Tochterunternehmen, die sich in die Stadtentwicklung mit Know-how und Finanzmitteln einbringen und dabei gut zusammenarbeiten. Am Beispiel der Stadtwerke Wernigerode GmbH, der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode mbH (GWW) und der Wernigerode Tourismus GmbH wurde das deutlich. Es wird geplant und saniert, man entwickelt neue Nutzungskonzepte und ein anderer kümmert sich um die erfolgreiche Vermarktung. „Das geschieht hier Hand in Hand durch starke wirtschaftliche Unternehmen, die sich so auch für die Erhaltung wichtiger Denkmale einsetzen“, lobte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V. (ADF), Prof. Manfred Gerner, den dritten erfolgreichen Triennalebeitrag der Stadt Wernigerode. Derlei Projekte hätten indirekt auch positive Auswirkungen auf die Erhaltung einer Fachwerkstadt. Da sie in den ersten Jahren sicher keine Gewinne abwerfen dürften, sei diese Konstellation für Fachwerkstädte gut geeignet, um richtungsweisend Zeichen zu setzen, so der Präsident, der vom Geschäftsführer der Stadtwerke Wernigerode GmbH, Steffen Meinecke, in dieser Aussage unterstützt wurde. „Wir haben hier das verwirklicht, was ein kommunales Stadtwerk ausmacht: Regionale Energieversorgung, Tourismus und Kultur an einem Ort“, so der Energieexperte über das Wasserkraftwerk Steinernen Renne.

Welche Hürden die Beteiligten bei den Sanierungsmaßnahmen wie am Fürstlichen Marstall nehmen mussten, darüber referierten Ines Müller, Prokuristin der GWW, im großen Saal des Fürstlichen Marstalls sowie Reinhard Nittel, ehemaliger Prokurist der Stadtwerke Wernigerode zuvor im Wasserkraftwerk Steinernen Renne. Das Wasserkraftwerk lieferte demnach seit 1899 den Strom für das Schotter- und Granitwerk. Nach dem Rückkauf durch die Stadtwerke begann man im Jahr 2004 mit der Planung. Sechs Sanierungsphasen später ist es heute Technisches Museum und Baudenkmal mit Ferienwohnungen. „Wir konnten mit dem Zerschneiden des Gebäudes die Übertragung der Vibration durch die Turbinen völlig verhindern. Jetzt können die Nutzer des Veranstaltungsraumes und die Feriengäste ruhig ihren Urlaub genießen, auch bei laufenden Turbinen“, so Reinhard Nittel.
Der Fürstliche Marstall wurde 1863 nach Plänen des Schlossbaumeisters Carl Frühling im neugotischen Stil erbaut. Eine Remise, Reithalle, Werkstatt und Wohnungen wurden bis 1929 genutzt, nach dem 2. Weltkrieg wurde Wohnraum geschaffen, zuletzt war dort eine Turnhalle, wo heute bis zu 400 Gäste tagen oder feiern können. 1990 wurde die GWW Eigentümerin des Fürstlichen Marstalls, seit dem plante man behutsam und unter denkmalpflegerischen Aspekten. Heute gibt es einen Veranstaltungssaal mit großer Bühne und neuester Bühnentechnik, dahinter befinden sich die Nebenräume. Zudem werden auch die Mietwohnungen wieder saniert.

Erdmute Clemens, Geschäftsführerin der Wernigerode Tourismus GmbH, erläuterte in ihrem Vortrag welche Nutzungsmöglichkeiten der Fürstliche Marstall bietet und welche vielfältigen Veranstaltungen bereits durchgeführt wurden, von Hochzeiten und Tagungen über die Regenwettervariante der Schlossfestspiele bis zum gegenwärtigen Thema „Schokolade – das Konzert“ während des chokolART, dem internationalen Schokoladenfestival in Wernigerode. Die Wernigerode Tourismus GmbH vermarktet diese Location für Veranstaltungen professionell und verzeichnet eine stetig wachsende Buchungszahl.

Der Umbau einer ganzen Stadt, die zukunftsfähig aufgestellt sein will, kann nur im Zusammenspiel vieler Akteure gut gelingen, war das Resümee dieser Veranstaltung. Burkhard Rudo, Baudezernent aus Wernigerode, nannte es eine Daueraufgabe, die Altstadt bei der Sanierung immer wieder im Fokus zu haben. „Die Prognose der sinkenden Bevölkerungsentwicklung verlangt nach weiteren Strategien und Masterplänen, wenn wir das hier alles erhalten wollen“, so Rudo. Dass die historische Fachwerkstadt Wernigerode erhalten bleiben soll, wird nicht in Frage gestellt. Die Besucherzahlen und neuesten Beispiele gelungener Stadtentwicklung durch die Kooperation mit starken kommunalen Partnern sprechen für sich. „Wir haben hier heute gute Ideen für gute Sanierungs- und Marketingkonzepte bekommen, die auf andere Fachwerkstädte übertragbar sind“, sagte Dr. Dirk Richhardt, Geschäftsführer der ADF, die Veranstaltung mache deutlich, dass es neue Wege für historische Altstädte gibt.   

*Fotos: galerie.fachwerkagentur.de















Spenden bis 50 Euro werden verdoppelt

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22. Juli 2015_Homberg Ohm. Das Fachwerk Triennale-Projekt, in dem Finanzierungsmodelle für die Renovierung des Schlosses in Homberg Ohm aufgestellt werden sollen, startete Anfang Juli. Beim Schlossfest wurde für die finanzielle Unterstützung bei der Sanierung der Fenster geworben. Mit diesem "Crowdfunding" gehen die Schlosspatrioten in Homberg Ohm neue Wege. Über ein Spendenkonto bei der VR-Bank Hessenland e. G. werden die Spenden eingesammelt. Man erhofft sich, die Restaurierung der Fenster im Erdgeschoss damit schneller umzusetzen.

Die VR-Bank hat als Anreiz einer Spende ein hilfreiches Angebot gemacht: Bei Spendenberträgen bis zu 50 Euro verdoppeln sie den Betrag. Spendenquittungen werden von dem Verein Schlosspatrioten Homberg an der Ohm e. V. ausgegeben.

Machen Sie mit! Hier finden Sie weitere Informationen Schlosspatrioten